Begründung einer Thanksgiving-Tradition: Wir hatten ein Trutschwein im Ofen
Das Trutschwein ist des Bilderrätsels Lösung. Während Madlen gestern bis zur ersten Kostprobe noch Zweifel daran äußerte, dass Schweinehack als Truthahnfüllung funktioniert, war ich mir meiner Sache absolut sicher. Ansonsten war bei der Neubegründung der neuen Thanksgiving-Tradition Teamwork alles. Ich war jedenfalls froh, bei der Kocherei eine fähige Mitstreiterin zu haben. So blieb dann auch noch genügend Zeit für Gesichtsmasken und Kartenspiele.
Frisch und gut aussehend, konnten wir dann das Dinner beginnen, wobei sich die anwesenden Gäste natürlich auf den Hauptgang am meisten gefreut hatten. Der Truthahn ist wirklich ganz wunderbar gelungen und ich weiß gar nicht, warum ich solche Angst davor hatte, einen zu machen. Es kann nur sehr wenig schiefgehen, wenn man einige Vorsichtsmaßnahmen beachtet. Eines steht jedenfalls fest, ich werde die Arbeit demnächst erneut auf mich nehmen (notfalls allein) und noch mal so ein herrliches Trutschwein zubereiten. Es hat riesigen Spaß gemacht, zu sehen, wie es allen geschmeckt hat!
Der Truthahn- Es werde ein Trutschwein für 8 Personen draus
Viel übrig geblieben ist nicht. Die Befürchtung, der Truthahn mit seinen 3,4 kg wäre zu klein, hat sich nicht bewahrheitet. Viele ließen Reste auf ihren Tellern zurück, die Augen waren nämlich mal wieder größer, als der Magen vertragen konnte.
- 3,4 kg Pute
- 500 g frisches Schweinehack
- eine große Handvoll Walnüsse, frisch geknackt
- Salbei, getrocknet
- Thymian, getrocknet
- Majoran, getrocknet
- 4 mittelgroße Karotten
- 250 g frische Champignons
- die Innereien der Pute, klein geschnitten (nach Bedarf und wenn man Innereien mag)
- 5 Zehen Knoblauch, in Scheiben
- 2 mittelgroße Zwiebeln, fein geschnitten
- Bacon in Streifen
- 100 ml Olivenöl
- Ahornsirup
- 2 EL Honig
- Salz
- frisch gemahlener, schwarzer Pfeffer
- Schnur zum Zubinden
- Zahnstocher
Die Zubereitung:
- Die Pute sollte schon am Vorabend aus dem Gefrierfach genommen, und in Salzwasser eingelegt werden. Hier darf sie auftauen. Dadurch wird das Fleisch zarter und nicht so trocken, wie man es sonst von Putenfleisch gewöhnt ist.
- Am nächsten Tag sollte der Vogel (unserer wurde auf den Namen Elsa getauft) noch mal untersucht werden, ob tatsächlich alle Federkiele entfernt wurden. Auch die Innereien müssen herausgenommen werden.
- Dann wird der Truthahn von innen und außen gewaschen und mit Küchenkrepp trocken getupft.
- Dann mit Salz, Pfeffer, Salbei und Thymian von innen und außen einreiben.
- Als nächstes wird die Füllung angerührt.
- Hierzu müssen die Karotten geschält und fein gewürfelt werden.
- Dann das Schweinhackfleisch in eine Schüssel geben und die Karottenwürfel darüber streuen.
- Die Zwiebel und den Knoblauch hinzufügen. Jeweils einen Esslöffel Majoran und Thymian zum Hack geben.
- Einen Teelöffel Salbei hinzu geben.
- Dann die grob gehackten Walnüsse hinein streuen.
- Das Ganze mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Zum Schluss die Innereien klein schneiden und unter die Füllung rühren.
- Den Ofen auf 110°C vorheizen.
- Im Gegensatz zu anderem Geflügel, kann man den Truthahn nicht zunähen. Es wird auch definitiv Füllung übrig bleiben. Das ist gewollt. Die Füllung, die nach dem Garvorgang aus dem Truthahn herausgenommen wird, kann man dann auch wegwerfen. Der ganze Geschmack ist im Bratensaft und in der Pute gelandet.
- Der Truthahn wird gefüllt und die Beine und die Flügel werden an der Pute festgebunden. Durch das Festbinden der Beine verhindert man, dass die Füllung wieder herausfällt.
- Dann wird der Truthahn mit den Bacon-Streifen belegt. Die sollten mit den Zahnstochern befestigt werden. Den Bacon ruhig großzügig und überlappend verwenden, da er sich mit Fortschreiten des Garvorganges zusammenzieht.
- Den Truthahn idealerweise in einen Bräter legen, in dem sich ein kleiner Rost befindet, sodass er nicht in seinem eigenen Saft liegt. Hat man das nicht, wird es aber auch so gehen.
- Wichtig: Pro Kilogramm Gewicht, muss man eine Stunde Garzeit einplanen. Unserer hat auch exakt 3,5 Stunden gebraucht.
- Bevor der Truthahn in den Ofen geschoben wird, sollte er mit Alufolie abgedeckt werden, denn sonst wird er sehr schnell zu dunkel.
- Die erste Stunde muss er bei den angegebenen 110°C garen, danach wird der Ofen auf 200°C hochgedreht.
- Sobald der Vogel im Ofen ist, kann man sich um die Glasur kümmern.
- Hierfür wird das Olivenöl in einen Topf gegossen und leicht erhitzt.
- Dann rührt man den Honig hinein und schmeckt das Ganze mit dem Ahornsirup ab. Es sollte eine angenehme Süße sein. Anschließend die Marinade einmal richtig sprudelnd aufkochen lassen.
- Den Herd herunterdrehen. Die Marinade hat jetzt eine leicht geleeartige Konsistenz.
- Die übrig gebliebene Füllung kann in einer Pfanne ohne Fett unter Rühren durchgebraten werden. Sie wird später beim Essen in einer extra Schüssel als Beilage serviert.
- Nach der ersten Stunde etwas von der Marinade überall auf den Truthahn pinseln und zwischendurch noch ein paar Mal wiederholen.
- Die letzten 50 Minuten kann der Vogel ohne Alufolie gegart werden, damit er noch etwas Farbe bekommt. Auch wenn er vielleicht an einigen Stellen sehr dunkel wird, das ist nicht schlimm. Das Aroma ist unvergleichlich!
- Am Ende der Garzeit wird der Herd ausgeschalten und der Truthahn darf sich noch ein paar Minuten ausruhen.
Die Soße vom Bratensatz des Truthahn
Zutaten
- Bratensatz
- 200 ml Rotwein
- 250 ml Sahne
- Speisestärke
- Wasser
- 1 EL kalte Butter
Zubereitung
- Ist der Truthahn fertig, kann man schon einmal den Bratensatz in eine Kasserolle umfüllen.
- Den Bratensatz aufkochen und mit etwa 200 ml Rotwein angießen. Das Ganze dann etwas einkochen lassen.
- Anschließend einen 250 ml Schlagsahne hinzu geben und die Soße erneut einkochen lassen.
- Ich persönlich binde die Soße mit Maisstärke ab. Hierzu rühre ich zunächst ein kleines Stück kalte Butter mit dem Schneebesen hinein.
- Dann mische ich etwas feine Speisestärke mit wenig Wasser. Dies wird dann unter den Bratensatz gerührt und einmal aufgekocht.
- Eventuell noch mal abschmecken- und fertig!
Die Cranberrysoße, ein Muss für jedes Thanksgiving!
Zutaten
- 1 Schale frische Cranberries
- 150 g brauner Zucker
- abgeriebene Schale einer Bio-Orange
- den Saft einer Orange
Zubereitung
- Die Cranberries waschen und in einen Topf geben.
- Dann den Schalenabrieb und den Orangensaft hizugeben.
- Den Zucker darüberstreuen und unter Rühren aufkochen.
- Bei niedriger Hitze köcheln lassen, bis die Beeren zerkocht sind und eine breiige Masse entstanden ist.
- Dann den Herd ausschalten. Die Soße wird kalt serviert.
Die Beilagen: Grüne Bohnen und Karotten
Zutaten
- Grüne Buschbohnen, TK-Ware (ausreichend) oder frisch, wenn noch erhältlich
- 1 kg Karotten
- 200 g Champignons
- Olivenöl
- Butter
- Limettensaft
- Bohnenkraut, getrocknet
- Salz, Pfeffer
Zubereitung
- Die TK-Bohnen werden zunächst solange gedämpft, dass sie noch bissfest sind.
- Dann 2 EL Olivenöl mit 1 EL Butter in einem Topf erhitzen und die Bohnen darin schwenken.
- Einen Teelöffel Bohnenkraut hinzufügen.
- Die Champignons hineingeben und mitgaren.
- Dann mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Die Möhren in feine Stifte schneiden.
- In einem Topf 2 EL Olivenöl und 1 EL Butter erhitzen und die Möhren darin garen.
- Etwas Limettensaft hineingeben.
- Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Außerdem gab es bei uns noch ein Kartoffel-Möhrenpüree, das mit etwas Muskat abgeschmeckt wurde. Traditionell amerikanisch ist Süßkartoffelpüree. Doch das ist Geschmackssache. Madlen und ich mögen beide keine Süßkartoffeln, also haben wir es weggelassen. Das Tranchieren von Elsa hat Madlen übernommen. Da wir auch einen Vegetarier dabei hatten, gab es für ihn eine Alternative zu Fleisch und Bratensoße.
Und, wäre das nicht das perfekte Weihnachtsessen?