Schottischer Haferbrei: Das Rezept zum Highlander-Frühstück

Schottischer Haferbrei: Das Rezept zum Highlander-Frühstück

Jamie hatte in der zweiten Staffel der Serie „Outlander“ das Vergnügen, der Morgentoilette des französischen Königs Louis XV beizuwohnen. In der Fernsehserie wie auch im zweiten Band der Buchreihe leidet der Regent unter Verstopfung. Jamie verwundert das nicht weiter, wenn man die Ernährungsgewohnheiten des Königs bedenkt. Zum Glück wissen die Schotten, was man essen muss, damit es mit der Verdauung klappt. Jeden Morgen eine Schüssel Haferbrei gelöffelt und die Quälerei auf dem Klo ist für immer vorbei. Die Franzosen am Hofe des Königs mögen diese Empfehlung für Hinterwäldlerfraß gehalten haben. Zum Glück wissen wir es heute besser.

Wieso ich „Outlander“ von Diana Gabaldon so mag

Als ich im Sommer 2016 für das Internetportal Giga.de geschrieben habe, wollte ich einen Text über die kommende dritte Staffel der beliebten Fantasyserie „Highlander“ schreiben. Leider hatte ich die Serie nie gesehen. Bei Netflix wurde ich fündig. Wenigstens die erste Folge wollte ich gesehen haben, damit ich wenigstens weiß, wer die Charaktere sind.

Mein Mann war wenig begeistert von der Idee, sich eine Fantasy-Frauenserie anzuschauen, die obendrein noch auf einer Buchreihe basiert, in der es um eine Liebesgeschichte und einen magischen Steinkreis auf einem Feenhügel geht. Ich habe keine Ahnung, was er sich genau vorgestellt hat, jedenfalls gab er nach. Wir blieben an der Serie hängen und schauten unsdie komplette erste Staffel an. Schon bald fand ich Outlander-Anhängerinnen in meinem Freundes- und Kollegenkreis. Eine Kollegin war so nett und brachte mir den ersten Band mit. Also fing ich an zu lesen.

Ich fürchtete mich ein klein wenig vor den letzten Kapiteln des Buches. Immerhin hatte ich die Szenen, die sich zwischen Jamie und Black Jack Randall im Wentworth Gefängnis abspielten noch lebhaft in Erinnerung. Obwohl ich mich durch „Game of Thrones“ für abgehärtet hielt, war ich davon entsetzt! Meinem Mann ging es nicht anders. Das Hinsehen war nicht leicht.
Das Buch hat mich begeistert. Inzwischen lese ich bereits den dritten Band. Mein Interesse ist ungebrochen. Allerdings mag ich inzwischen die Serie nicht mehr so sehr. Beim Parallelschauen empfand ich einige Änderungen am Plot eher unpassend (Dougal wirkt in Staffel 2 wirklich affig, im Buch kommt er Erwachsener rüber). Die Bücher sind viel besser! Aber das ist ja nicht das erste Mal, dass es so ist.

Schottischer Haferbrei, Porridge oder Oatmeal: Ein wahrhaft schottisches Frühstück!

Von Schottland aus unternahm der Haferbrei (auf Gälisch brochan) seinen Siegeszug um den Globus. Ursprünglich ein Arme-Leute-Essen, ist heute ein regelrechter Hype darum entstanden. In den Foodblogs dieser Welt gibt es viele verschiedene Rezeptideen; mal süß, mal salzig oder mit Früchten. Eurer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. In meiner Kindheit gab es Haferbrei oft zum Mittagessen. Meine Mutter hat mit der Süße dabei nie gespart. Nur mit dem Namen, den sie dem Haferbrei gab, hatte ich so meine Probleme. Sie nannte ihn „Elefantenrotz“. Pfui.

Wer sich vor Kalorien fürchtet, dürfte beim Haferbrei Einwände haben. Tatsächlich sind Haferflocken eher reich an Kalorien. Trotzdem machen sie nicht dick. Aufgrund des hohen Ballaststoffgehaltes kann der Körper gar nicht alle Bestandteile der Haferflocken verwerten und scheidet diese wieder aus. Die Ballaststoffe sind der Grund, weshalb die Hochlandschotten so sehr auf das gesunde Frühstück schworen. Noch tiefer muss ich nicht ins Detail gehen, oder?
Die Ballaststoffe sorgen im Übrigen auch dafür, dass uns Haferbrei lange satt macht. Darüber hinaus sind noch viele weitere lebenswichtige Inhaltsstoffe in den Körnern enthalten, wie Magnesium, Eisen, B-Vitamine und viel Eiweiß.

Ich selbst esse seit 10 Jahren jeden Morgen Haferflocken. Meist ist es Müsli. Allerdings koche ich mir auch sehr gern Haferbrei. Nur ist er bei mir nicht so süß wie damals bei meiner Mutter. Viel lieber peppe ich ihn mir mit etwas Zimt, Amarant und Birne auf. Das schmeckt, ist gesund und ist nahrhaft. Probiert es aus.

Mein schottischer Haferbrei: Das würde auch Jamie Fraser schmecken

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Schottischer Haferbrei, gekocht nach dem unten stehenden Rezept; mit Agavendicksaft, einer Kiwi, ein paar Rosinen und ein paar Mandeln verfeinert. Gegessen habe ich den Haferbrei mit meinem Löffel, den ich schon seit meiner Kindheit habe. Ein bisschen Nostalgie muss sein.

In den Büchern von Diana Gabaldon gibt es immer wieder Hinweise darauf, dass die Schotten für ihren Haferbrei statt Haferflocken eher Hafermehl benutzt haben. Wenn man bedenkt, wie aufwendig es ist, Haferflocken aus dem Korn herzustellen, verwundert mich das nicht. Ich kann mir außerdem nicht vorstellen, dass die Schotten immer Milch oder Sahne für ihren Haferbrei hatten. Für mich sieht es so aus: Der Hafer wurde zu Mehl gemahlen und in Wasser zu Haferbrei gekocht. Das passt zum Ruf des Haferbreis, ein Essen für arme Leute zu sein. Probieren wir es aus. 

Zutaten für zwei Portionen Haferbrei

Wer jetzt denkt „das Bisschen für zwei Leute?“, der täuscht sich. Haferbrei macht schon in kleinen Mengen pappsatt!

  • 500 ml Haferdrink 

Ich trinke schon seit Jahren keine Milch mehr. Nur zum Puddingkochen oder zum Backen benutze ich noch welche. Du kannst deinen Haferbrei natürlich mit Milch kochen. Alternativ dazu kannst du auch Wasser nehmen oder einen Pflanzendrink deiner Wahl. 

  • 70 g zarte Haferflocken

Ich mahle die Hälfte der zarten Haferflocken, damit der Brei seine typische Konsistenz bekommt. Weil wir allerdings noch alle unsere Zähne im Mund haben, kann der Haferbrei durchaus einen gewissen Biss vertragen. Daher bleibt die andere Hälfte der zarten Haferflocken ganz. Falls du es noch etwas bissfester magst, dann nimmst du kernige Haferflocken.

  • 1 TL Agavendicksaft 

Statt Agavendicksaft kannst du auch Honig verwenden. Interessant ist die Kombination mit Waldhonig. Ansonsten kannst du auch Zucker nehmen. Ich süße mein Frühstück grundsätzlich mit Agavendicksaft oder Honig. Ansonsten benutze ich Rohrohrzucker. Sehr selten nur greife ich auf den weißen Haushaltszucker zurück. 

  • 1 Prise Salz 

Zum Verfeinern, wenn gewünscht: 

  • 10 g gehackte Mandeln oder Nüsse deiner Wahl 
  • ein paar Stücke Trockenobst 
  • frisches Obst statt Trockenobst 
  • eine zerdrückte Banane 
  • eine Prise Zimt 
  • 1 TL geschrotete Leinsamen 
  • etwas gepuffter Amarant 

So wird der schottische Haferbrei zubereitet 

Drei Minuten, nicht länger muss das Ganze kochen. So fix kannst du dir ein wahrhaftig gesundes Frühstück machen.  

  1. Die Hälfte der zarten Haferflocken kannst du in einer Kaffeemühle beziehungsweise in einer Getreidemühle mahlen. Falls du das nicht willst, dann lässt du die Haferflocken so, wie sie sind.
  2. Jetzt füllt du die Pflanzenmilch in einen ausreichend großen Topf und schüttest die Haferflocken und das soeben hergestellte Hafermehl hinein. 
  3. Nun kochst du alles unter Rühren auf und lässt es 2 Minuten kochen. 
  4. Nach Ablauf der Zeit würzt du den Haferbrei mit der Prise Salz. 
  5. Sobald die drei Minuten Kochzeit um sind, kannst du den Haferbrei vom Herd nehmen und ihn süßen. 
  6. Danach füllst du dir deine Portion auf einen Teller und peppst ihn dir noch entsprechend deinem Geschmack auf. 

Lass dir deinen brochan schmecken!

Für alle, die „Outlander“ noch nicht kennen, habe ich einen Trailer zur 1. Staffel parat. Die Serie ist weitaus weniger kitschig, als manche annehmen. In Wahrheit geht es recht grob und brutal zu. Die Landschaftsaufnahmen sind einfach wunderbar und die Kostümbildner haben sich im Vergleich zu anderen historischen Serien wirklich Mühe gegeben (Hallo, was ist da bei „Reign“ bloß schief gelaufen?!)
Nicht wundern, der Trailer ist im englischsprachigen Original. Hach, ist Jamie nicht großartig?
Vergiss nicht, nach dem Trailer weiter zu scrollen. Ich habe noch ein paar Rezepte aufgelistet, die dich ebenfalls interessieren könnten.



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